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Interpretation
 des Bichon frisé Rassestandards

Der Rassestandard ist eine in Worte verfasste Beschreibung der
Körper- und Wesensmerkmale einer Hunderasse.
Somit dient er als Leitlinie für Züchter sowie Ausstellungsrichter.

Als “Wortbild“ unterliegt der Standard vielen unterschiedlichen Interpretationen.
Jeder legt ihn nach seinen eigenen  Vorstellungen aus,
deshalb kann es niemals “den perfekten Hund“ geben.

Den Spruch:
drei Menschen – drei Meinungen, kennen Sie sicherlich!
Was der eine als perfekt ansieht, empfindet vielleicht ein anderer
als geradeso in Ordnung.

Einige Punkte im Standard des Bichon frisé wollen wir Ihnen etwas ausführlicher erläutern.

Allgemeine Erscheinung und Veranlagung:
Der Bichon frisé spiegelt in seinem äußeren Erscheinungsbild einen wunderschönen, intelligenten und kompakten, kleinen Teddyhund mit Löwenmähne wieder,
der für seinen geliebten Menschen durchs Feuer geht.
Seinen reich behaarten Kopf trägt er stolz und aufrecht,
und bietet  dem Betrachter einen herrlichen Anblick.
Seine dunklen Augen und seine schwarze Nase heben sich ausdrucksstark aus dem reichen, weißem Haarkleid hervor.
Sein Blick verrät einen aufmerksamen, temperamentvollen, kleinen Kameraden.
Den Bichon frisé zeichnet sein besonders liebevolles und sehr anhängliches Wesen aus.
Aggressionen Menschen oder Tieren gegenüber,
sind ihm weitgehend fremd.
Was aber nicht bedeutet, dass er sich seiner Haut nicht zu wehren weis, wenn ein Streithammel ihm zu nahe kommt.
Der Bichon frisé ist ein kluger, fröhlicher und verspielter Kleinhund,
 mit viel Eleganz und Schneid.
Fremdes und Neues in seinem Lebensumfeld bemerkt er sofort, alles wird erstmal untersucht.
Aufgrund seiner kräftigen Muskulatur besitzt eine erstaunliche Kraft,
Sportlichkeit und Ausdauer.
Sein Bewegungsablauf ist flott und leicht trippelnd.
Er gehört NICHT zu den Zwerghunden, er ist ein kompakter Kleinhund
seine Widerristhöhe liegt bei ca. 24cm – 30 cm. 
Im Durchschnitt erreicht er etwa 25cm– 28 cm Schulterhöhe.
Zur Harmonie seiner Gesamterscheinung gehört,
dass Rüden maskulin und Hündinnen feminin wirken.
 Nicht die Größe ist hier entscheidend, sondern die Gesamtkonstitution des Hundes. Auch ein kleiner Rüde kann sehr maskuline sein,
ein ganzer Kerl eben.
Andersherum kann eine großrahmige Hündin dennoch sehr feminine wirken.
Im Wesen sind keine großen Unterschiede, beide Geschlechter sind liebevoll, anhänglich und leicht zu erziehen.

Kopf
Der große, runde Kopf des Bichon frisé ist ein absoluter Blickfang.
Allerdings wirkt er nur durch die reiche Haarpracht so groß und rundlich.
Tastet man den Schädel ab, fühlt er sich eher flach an.
Auch die Kopfgröße ist ganz normal, sie darf weder zu groß noch zu klein sein
sie muss im Verhältnis zum Körper passen.
Die Fanglänge (Vorgesicht) sollte 1/3 der gesamten Kopflänge aufweisen,
dass bedeutet, der Oberkopf ist 2/3 länger als der Nasenrücken.
Lange Nasen ( Vorgesicht) und gleichzeitig zu kurze Oberköpfe
sind unerwünscht und fehlerhaft.
Der Stirnabsatz, Stop genannt, ist im Idealfall wenig ausgeprägt.
Das Nasenpigment muss dunkelschwarz sein.
Ein heller Nasenspiegel, oder nicht geschlossenes Pigment gelten als schwere Fehler.
Seine Lippen müssen durchgehend schwarz pigmentiert, fein und fest sein.
Niemals dürfen sie schlaff herunterhängen, dies würde den Typ des Hundes stark ins negative verändern.

Augen
Die Augen des Bichon frisé sind ganz entscheidend für
seinen rassetypischen Ausdruck.
Sie müssen dunkel, mittelgroß von eher runder Form und gerade eingesetzt sein.
Ein mandelförmiges Auge und Glotzaugen (vorstehende Augen)
sind nicht erwünscht.
Sind seine Augen korrekt, zeigt der Bichon frisé beim gerade- nach- vorne- Blicken auch kein weiß.
Die Augenlidränder müssen ein vollständig geschlossenes,
dunkles Pigment aufweisen.
Die Haut um die Augen werden von einem breiten, dunkel pigmentierten
“Hof” umsäumt,  dies ist ein besonderes Kennzeichen des Bichon frisé
 und wird Halos genannt.

Ohren
Der Bichon frisé besitzt Hängeohren. Die Größe und Platzierung werden im Rassestandard ausführlich erklärt.
Durch einen geschickten Haarschnitt kann man aber die Ohrenlänge, Ohrenhaltung und Ansatzpunkt zum Vorteil des Hundes manipulieren.

Gebiß
Der erwachsene Bichon frisé besitzt im Idealfall ein Scherengebiss,
mit 42 Zähnen, die gerade gereit im Kiefer sitzen.
Die oberen Schneidezähne stehen unmittelbar über den unteren Schneidezähnen.
Dringend gefordert sind sechs Schneidezähne ( Nr. 1 Incisivi) in
Ober- und Unterkiefer zwischen den Eckzähnen (Nr. 2 Canini).
Erklärung: Nr. 3 reißverschlussartige Verzahnung der Prämolare,
Nr. 4 Reißzahn des Oberkiefers,



Korrektes Scherengebiß

Andere Gebißformen – Vor- Kreuz- oder Rückbiß – gelten als schwerer Fehler. Ebenfalls grob fehlerhaft ist ein Caninus - Engstand.
In diesem Fall stehen die Eckzähne (Bild oben Nr. 2) nicht korrekt,
sie drücken nach innen in den Gaumen oder
im umgedrehten Fall in den Unterkiefer.
Für den Hund ist diese fehlerhafte Zahnstellung sehr unangenehm und schmerzhaft.
Um dem Hund ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen müssen die Eckzähne zum großen Teil abgeschliffen, oder sogar gezogen werden.
Natürlich darf nur der Tierarzt diesen regulierenden Eingriff an den Zähnen des Hundes durchführen. Eine Narkose ist auf alle Fälle nötig.

Anmerkung:
Es gibt Züchter die genau wissen, dass ihre Zuchthunde
regelmäßig Canini - Engstand vererben.
Die Eintragungen in den Zuchtbüchern beweisen diesen Tatbestand ganz eindeutig.
Persönlich finde ich es eine riesengroße Sauerei, das diese Züchter
  die vererbten Fehler ihrer Welpen vollkommen ignorieren.
Die Schmerzen haben die Hunde und die Kosten für den Tierarzt
hat der Welpenkäufer.
Der Züchter streitet jedes Wissen ab und ist fein raus aus der Geschichte!


Gebißtafel

 

Hals
Der Hals des Bichon frisé soll edel und von guter Länge sein, er verleiht dem
Bichon frisé ein elegantes Aussehen.
 Er ist rund und nahe am Schädel verjüngend (schlanker) wird dann breiter,
um sich übergangslos in die Schultern einzufügen.
Der Bichon frisé darf keine lose Kehlhaut (Wamme) haben.
Ein zu kurzer Hals ist sehr unvorteilhaft und wirkt aufgesetzt.
Der Bichon wirkt “halslos”seine ganze Eleganz geht dadurch verloren.
 Bei einem 33 cm langem Hund
– gemessen vom Widerrist(Schulter) bis zum Rutenansatz –
soll die Halslänge im Idealfall 1/3 der Körperlänge, also 11 cm betragen.
Bei einem zu kurzen Hals sind oftmals die Schulterblätter des Hundes zu steil gelagert. Ein zu langer „Giraffenhals“ zeigt sich häufig bei substanzarmen, windhundartig wirkenden Bichon frisé.

Vorderhand
Die Vorderläufe des Bichon frisé müssen absolut gerade sein,
mit einem ebenfalls geraden und festen Vordermittelfuß.
Die Vorderfront darf nicht krummbeinig oder tonnenförmig aussehen.
Die Ellenbogen dürfen in der Bewegung oder im Stand nicht nach außen abstehen,
oder lose und ausgedreht sein.
Durch einen geschickten Haarschnitt können leichte Mängel kaschiert werden.
Aber beim Laufen und insbesondere beim Abtasten des Hundes kommen die versteckten Mängel doch zum Vorschein.

Körper
Der Körper eines korrekt gebauten Bichon frisé ist etwas länger als hoch,
obwohl er quadratisch aussieht.
Ein 27 cm hoher Hund ist etwa 33 cm lang,
 gemessen von den Schulterblattspitzen bis zum Sitzbeinhöcker.
Seine Kruppe ist leicht zum Hinterteil abgerundet.
Der obere Rückenlinie (Toplinie) muss im Stand, wie auch in der Bewegung
 gerade und fest sein,
weder ansteigend, oder gewölbt noch durchhängend.
Die Brust des Bichon frisé ist breit, das Brustbein ausgeprägt,
die falschen Rippen gerundet und nicht schroff abbrechend.
Der Brustkorb hat in der Waagerechten eine ziemlich große Tiefe und reicht im Idealfall bis zu den Ellenbogen der Vorderläufe.
Die Flanken sind gut zum Bauch aufgezogen; die Haut ist dort fest und dünn.

Hinterhand
Das Becken des Bichon frisé ist breit,
durch den Haarschnitt wirkt sein Hinterteil (und der gesamte Körper) rundlich.
Seine Oberschenkel sind kräftig bemuskelt und stehen gut schräg.
Betrachtet man einen Hinterlauf von der Seite,
wird bei einer korrekten Winkelung der Hinterhand erkennbar,
dass das Sprunggelenk tief gelagert und gut hinter dem Körper steht.
Ist die Winkelung nicht korrekt, wirken die Hinterläufe wie untergestellt.
Der Hintermittelfuß steht senkrecht zum Boden.
Die Hinterhand ist gerade, sie darf weder O - beinig noch kuhhessig ( X – beinig) sein. Durch einen geschickten Haarschnitt kann auch an dieser Körperstelle wieder einiges kaschiert werden.
Nur durch Abtasten ist eine korrekte Beurteilung der Hinterhand möglich.

Pfoten
Die Pfötchen des Bichon frisé sind sehnig, mittel kräftig, gut gewölbt und gepolstert.
Die Zehen stehen eng beieinander.
Die Pfoten haben eine ovale Form  mit dunklen, elastischen Sohlenballen.
Die Krallen sind meistens hell, im Idealfall aber schwarz.
Leider ist dieses Ideal nur schwer zu erreichen.

Rute
Die Rute des Bichon frisé ist etwas unterhalb seiner Rückenlinie angesetzt.
Sie ist am Ansatz kräftig und verjüngt sich gleichmäßig bis zur Spitze.
Ihre Länge richtet sich nach der Größe des Hundes. Sie sollte aber nicht zu kurz sein, da ansonsten die gesamte Erscheinung des Bichon frisé darunter leiden würde.
Gewöhnlich wird die Rute hoch und anmutig über dem Rücken gebogen (Teapot-Henkel), auf der Ebene der Wirbelsäule getragen.
Eine eingerollte Rute gilt als schwerer Fehler.
Die Rute bildet beim Bichon frisé einen wichtigen Blickpunkt
sie muss dicht- und lang behaart sein.
Nur der reiche Haarschmuck darf den Rücken berühren,
die Rute selbst darf nicht aufliegen.
Die langen Haare an ihr werden Fahne genannt.

Haar und Farbe
Die Haut des Bichon frisé sollte unter dem weißen Haar vorzugsweise
 dunkel pigmentiert sein.
Aber ein zu dunkles Hautpigment ist nicht immer Vorteilhaft.
Besitzt der Bichon frisé nur wenig, oder zu lichte Unterwolle, sieht man die schwarze Haut durchscheinen, dies verleiht dem Hund ein schmutziges Aussehen.
Die Hautfarbe der Geschlechtsteile ist schwarz, bläulich oder beige.
Sein Haar ist plüschig, mit einer weichen, offenen Locke.
Die Farbe des Bichon frisè ist reines weiß.
Gelbliche, braune Schattierungen (besonders an den Ohren) sind bei jungen Hunden normal und wachsen später heraus.
Die Schattierungen werden nicht als Fehler bewertet.
Der Bichon frisé besitzt Unterwolle,
dies ist weder im englischen, noch im FCI Standard erwähnt.
Nur der amerikanische Standard spricht diesen wichtigen Punkt an;
die Unterwolle ist weich und dicht, das Deckhaar soll eine lockige, festere, rauere Struktur aufweisen.
Über das Frisieren steht im Standard:
 Der Hund kann mit leicht zurechtgemachten Pfoten und Fang vorgestellt werden. Allerdings haben wir noch keinen „naturbelassenen“ Bichon frisé
 auf Ausstellungen in Deutschland gesehen.
Denn erst durch den speziellen Haarschnitt wird der Bichon frisé
zu dem beliebten Teddyhund.

Gewicht und Größe
Im Rassestandard steht zu der Größe des Bichon frisè:
Die Widerristhöhe soll 30 cm nicht überschreiten; die geringe Größe ist
ein Erfolgselement.
Was versteht aber der Einzelne unter einer geringen Größe?
Einen 20 cm großen Hund oder drunter, oder darüber?
Diese undefinierbare Beschreibung verunsichert Züchter, Aussteller und Richter.
Muss ein Bichons frisé neuerdings kleinwüchsig und zwergenhaft sein?
Nein!
Der Bichon frisé ist ein Kleinhund und kein Zwerg und so soll es auch bleiben.
In  jedem Wurf kommen naturgemäß größere und kleinere Welpen vor.
Auf die untere Größe des Bichon frisé sollte nicht ein so großer Wert gelegt werden, solange die Höchstgrenze von 30 cm nicht überschritten wird.
Viel wichtiger ist, dass der Hund in seiner Gesamterscheinung harmoniert.
Unbestritten bleibt jedoch, dass ein mittelgroßer,
 ca.25cm bis 28cm großer Bichon frisé
besonders niedlich und anziehend wirkt.
Das Gewicht des Bichon frisé wird im Standard nicht erwähnt.
   Er ist ein robuster, kompakter Kleinhund mit mittelstarkem Knochenbau;
durchschnittlich wiegt er bei 25 cm Schulterhöhe 5- bis 6,5 Kg.

1

Oberkopf mit Augen und Ohren

18a

Brustbeinspitze

36

Zweites Zehengelenk

2

Stop

19

Vorderbrust

37

Krallen

3

Nasenrücken

20

Unterbrust

38

Vorderpfote

4

Nasenkuppe

21

Unterbauch

39

Carpal-Ballen

5

Oberkiefer

22

Glied

40

Hüfthöcker

6

Unterkiefer

23

Seitenbrust

41

Sitzbeinhöcker

7

Hinterhauptbeinstachel

24

seitliche Bauchwand

42

Großer Umdreher des Hüftgelenks

8

Genick

25

Flanke

43

Keule, Oberschenkelpartie

9

Nackengegend

26

Fehlrippen

44

Oberschenkel

10

Kehlrand

27

Schulterpartie

45

Kniegelenk

11

Widerrist

28

Buggelenk

46

Unterschenkel

12

Rückendelle

29

Oberarm

47

Sprunggelenk

13

Rücken oder Rist

30

Ellbogengelenk

48

Sprunggelenkhöcker, Fersenbein

14

Lenden oder Nierenpartie

31

Ellbogenhöcker

49

Hintermittelfuß

15

Kruppe

32

Unterarm

50

Hinterpfote

16

Rutenansatz

33

Vorderfußwurzelgelenk

51

Sohlenballen

17

Rute

34

Vordermittelfuß

52

Sitz der Afterkrallen

18

Brustbein mit wahren Rippen

35

Erstes Zehengelenk

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erstellt am 27.09.2005
verfaßt von Monika Sausen
Eigentum Fam Sausen, Berlin
bitte achten Sie das Copyright